Carsten Stahmer Dezember 2019
Lebenslauf mit beruflichen und anderen wissenschaftlichen Aktivitäten
1942 geb. in Berlin
1948 – 1962 Schulzeit in Hamburg – Winterhude und ab 1950 in Hamburg – Blankenese, Abitur
1962 – 1968 Studium, zunächst Geschichte, dann Volkswirtschaftslehre in Tübingen, Göttingen und Nürnberg, Diplom-Volkswirt
1968 – 1973 Promotion bei Carl Christian von Weizsäcker über „Zeitstrukturen in gleichgewichtigen Wachstumsmodellen“, Mitarbeit bei der konzeptionellen Entwicklung eines Aufbaustudiums für südwestdeutsche Universitäten, Assistententätigkeit (1970 ‑ 1973)
1968 – 1970 Mitarbeit an der Kritischen Universität Heidelberg, Vorlesungen über psychoanalytische Grundbegriffe Freuds
1973 – 2007 Mitarbeiter des Statistischen Bundesamtes in der Abteilung „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (VGR)“
1973 – 1976 Mitarbeit bei der Erstellung der Input-Output-Tabelle (IOT) 1970, erste Input-Output-Analysen (mit Oswald Angermann) während der Energiekrise, erste konzeptionelle Überlegungen zu umweltbezogenen Erweiterungen der VGR
1976 – 1982 Leiter des Referats „Gesamtwirtschaftliche Vermögensrechnung„
Erweiterung der Anlagevermögens- und Abschreibungsrechnung nach Wirtschaftsbereichen, erste konzeptionelle Überlegungen zu „Parallelrechnungen“ (später Satellitensysteme) zu den VGR (Fachausschuss 1977), Überlegungen zur Berechnung von Wohlfahrtsmaßen, erste Berechnungsansätze für Aufkommens- und Verwendungstabellen mit kombinierter Gliederung nach Gütergruppen und Wirtschaftsbereichen
1979 – 1986 Organisation von Starnberger Kolloquien zur Weiterentwicklung der VGR (zusammen mit Utz-Peter Reich)
1979 – 2002 Teilnahme an Konferenzen der „International Association for Research in Income and Wealth“ (IARIW)
1987 ‑ 1989 , 1991 ‑ 1994 Vorstandsmitglied der IARIW 1987 ‑ 1986 Mitglied des Herausgebergremiums von „Review of Income and Wealth“, Organisation der Konferenz in Lahnstein 1989 und der speziellen Umweltkonferenzen in Baden 1991 (zusammen mit Alfred Franz) und in Tokio 1996 (zusammen mit Peter Bartelmus und Kimio Uno)
1980 – 1982 Erstellung der Energie – IOT und Analyse der Energieströme (zusammen mit Oswald Angermann und Jörg Beutel)
1982 – 1990 Leiter der Gruppe „Input-Output-Rechnung, Vermögensrechnung, Soziale Indikatoren (später: Satellitensysteme)“ erstmalige Erstellung von Aufkommens- und Verwendungstabellen mit Überleitungsmodell zur Produktionsverflechtungstabelle (1983), Verknüpfung von Sozialprodukts- und Input-Output-Rechnung in tiefer Bereichsgliederung, Aktualisierung der Input-Output-Rechnung (Ende 1990: Tabellen für 1985-1988), Zeitreihen von IOT in jeweiligen und konstanten Preisen für Forschungszwecke (1985) (zusammen mit Inge Herrchen)
1985 – 1995 Beratung bei der Erstellung von regionalen IOT (Zusammenarbeit mit Werner Münzenmaier für Baden-Württemberg und mit Reiner Stäglin für Hamburg) und von regionaler Anlagevermögensrechnung
1985 – 2000 Aufbau eines Umwelt-Satellitensystems zu den VGR (bis 1989) (zusammen mit Dieter Schäfer und Norbert Wirth), Konzepte für Umweltökonomische Gesamtrechnungen (UGR) (1989), Unterstützung der UGR (Kooperation mit Walter Radermacher und seinen Mitarbeitern 1992 ‑ 1997), Mitglied im wissenschaftlichen Beirat zur UGR (1990 ‑ 2000)
1985 – 2003 Kooperation mit Reiner Stäglin auf dem Gebiet der Erstellung und Analyse von IOT, u.a. Forschungsprojekt zur Erstellung eines Gesamtsystems von IOT einschließlich Markt-Verflechtungstabellen (zusammen mit Utz-Peter Reich, 1985 ‑ 1988), Verflechtungsanalysen zwischen der Bundesrepublik und der DDR 1988 (zusammen mit Udo Ludwig und Karl-Heinz Siehndel, 1995/1996 ), Auswertung des „magischen Dreiecks“ von IOT (Forschungsprojekt von Eurostat 2002/2003, zusammen mit Hans-Joachim Schintke)
seit 1985 Kooperation mit Joachim Frohn und Bernd Meyer, Bereitstellung von geeigneten Input-Output-Daten zur Erstellung von makroökonomischen, ökonometrischen Modellen für die Analyse ökonomischer, ökologischer und sozialer Entwicklungen, Zusammenarbeit bei der konzeptionellen Erweiterung der Modelle
1985 – 1986 Entwicklung von Konzepten für die Revision der internationalen Systeme der VGR (SNA und ESVG) auf den Gebieten Satellitensysteme und Input-Output-Rechnung
1988 – 2000 Beratung des chinesischen bzw. russischen Statistischen Amtes bei der Weiterentwicklung der Input-Output-Rechnung und der Einführung des SNA, Beratung und Vorträge an chinesischen Universitäten
1990 – 1995 Berater der Vereinten Nationen bei der Entwicklung der Konzepte eines „System for Integrated Environmental and Economic Accounting“ (SEEA )
Entwurf der Fassung für die Rio-Konferenz 1992 (beraten und unterstützt von Peter Bartelmus, Jan von Tongeren, Günter Hamer und Norbert Wirth) Beiträge für regionale Konferenzen zur Einführung des SEEA, Mitarbeit bei der London Group zur Weiterentwicklung des SEEA (zusammen mit Walter Radermacher)
1993 – 2001 wieder Leiter der Gruppe „Input-Output-Rechnung, Vermögensrechnung, Satellitensysteme“, seit 1999 als leitender Regierungsdirektor Erstellung eines Systems von monetären, physischen und Zeit-IOT für das Berichtsjahr 1990 (zusammen mit Norbert Braun, Georg Ewerhart, Inge Herrchen und Michael Kuhn, 1996/97), Mitarbeit bei der Berechnung von ökonomischen und ökologischen Trends in der Bundesrepublik Deutschland von 1960 bis 1990 (zusammen mit Michael Kuhn, Walter Radermacher, Liane Ritter und Norbert Schwarz), konzeptionelle Überlegungen zur statistischen Erfassung nachhaltiger gesellschaftlicher Entwicklung
1993 Beratung des Schweizer Statistischen Amtes bei der Weiterentwicklung ihrer VGR
seit 1993 Mitarbeit bei Projekten zur Förderung von regionaler nachhaltiger Entwicklung, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Ulmer Initiativkreises nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (seit 1993), Forschungsprojekt zur Messung nachhaltiger Entwicklung im Raum Ulm (zusammen mit Helge Majer und Christian Leipert) (1995/1996), Forschungsprojekt zur Berechnung eines Systems von sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeitsindikatoren (zusammen mit Hans Diefenbacher und Volker Teichert) (1995/1996)
1993 – 2003 Lehrtätigkeit an der Universität Heidelberg, Vorlesungen und Übungen zur Wirtschafts- und Sozialstatistik, seit 1997 Honorarprofessor, Seminare zusammen mit Hans Diefenbacher, Kooperation mit der Evangelischen Studiengemeinschaft (seit 1998 korrespondierendes Mitglied)
1994 – 1995 Organisation von zwei Kolloquien zum Thema „Haushaltsproduktion und Umwelt“ (zusammen mit Barbara Seel), Entwicklung eines Konzepts für eine allgemeine Aktivitätsanalyse privater Haushalte und ihre Verknüpfung mit Umweltwirkungen
1994 – 1995 Mitarbeit an dem Bericht des Club of Rome „Mit der Natur rechnen“
1994 – 1997 Mithilfe bei der Weiterentwicklung der Luxemburger Input-Output-Rechnung (Zusammenarbeit mit Jörg Beutel und Marc Origer)
1995 – 1999 Organisation von Berliner Kolloquien zur Weiterentwicklung der VGR (zusammen mit Utz-Peter Reich und Klaus Voy)
1996 – 2003 Beratung bei der Erstellung eines Sport- Satellitensystems (Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesinstitut für Sportwissenschaften) und eines Tourismus-Satellitensystems (zusammen mit Ulrich Spörel)
1998 – 2002 Mitarbeit an dem Handbuch zur Input-Output-Rechnung von Eurostat (Zusammenarbeit mit Jörg Beutel), Entwurf der Kapitel 12 und 13 zu Erweiterungsmöglichkeiten von Input-Output-Tabellen und ihrer Verknüpfung mit Satellitensystemen
1998 – 2003 Entwicklung eines Modells zur Ermittlung des Ausbildungsvermögens und seiner Abschreibungen in Zeit- und monetären Einheiten (zusammen mit Georg Ewerhart), Berechnungen für 1990 und 1998
1999 – 2005 Organisation von Weimarer Kolloquien zu Berichtssystemen für eine nachhaltige Gesellschaft (zusammen mit Susanne Hartard und 2005 mit Axel Schaffer)
2000 – 2003 Projekt über die Betreuung und Ausbildung von Kindern (finanziert durch den Arbeitskreis für Familienhilfe, betreut von Christian Leipert), Projektergebnisse veröffentlicht unter dem Titel „Zeit für Kinder“ (zusammen mit Ingo Mecke und Inge Herrchen)
2001 – 2004 Leiter einer Projektgruppe im Statistischen Bundesamt zum Aufbau eines sozio-ökonomischen Berichtssystems (beraten und unterstützt von Johann Hahlen, Dieter Schäfer und Norbert Schwarz, zusammen mit Ursula Kohorst und Alexander Opitz)
Konzeptionelle Überlegungen für ein sozio-ökonomisches Berichtssystem zur Unterstützung einer nachhaltigen Gesellschaftsentwicklung, Analyse vorliegender Konzepte (System for Social and Demographic Statistics von Richard Stone, Social Accounting Matrix), konzeptionelle Entwicklung und erste Berechnungen einer Sozio-ökonomischen IOT in Zeitmonetären und physischen Einheiten (zusammen mit Inge Herrchen und Axel Schaffer), Halbtagsgesellschaft als Entwurf für eine sozial nachhaltige Gesellschaft, Einführung einer neuen Schriftenreihe des Statistischen Bundesamtes zu „Sozio-ökonomisches Berichtssystem für eine nachhaltige Gesellschaft“, Beginn des Aufbaus einer Datenbasis für ein sozio-ökonomisches Berichtssystem für 2000 (zusammen mit Daniel Kromer)
2004 – 2005 Mitarbeit an dem Forschungsprojekt „Sozioökonomische Modellierung“ am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld (zusammen mit Peter Bartelheimer, Joachim Frohn, Bernd Meyer und Ingo Wolter)
2004 – 2007 Freistellungsphase im Rahmen der Altersteilzeit,Forschungstätigkeit am Institut für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld, Weiterentwicklung der Konzepte des Zukunftsmodells Halbtagsgesellschaft, Vorträge und Aufsätze zu diesem Thema
2008 – 2009 Biographische Arbeiten über die frühere Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Dr. Hildegard Bartels
2010 – 2013 Mitarbeit an verschiedenen Forschungsprojekten von Heinz Dieterich (Mexico City), vor allem zur Bedeutung von Arbeitswertrechnungen
2013 – 2019 Erstellung einer dreibändigen Dokumentation über Goethe in Wiesbaden 1814 und 1815 in Zusammenarbeit mit einem Team von Expertinnen und Experten, Veröffentlichung im Oktober 2019 im Reichert Verlag Wiesbaden